
Felix Rosenberger & Christopher Wagner über Anpassungsfähigkeit, Führungsflexibilität und operative Klarheit Stabilität entsteht nicht durch Starrheit – sondern durch Beweglichkeit im Denken und Handeln. In einer Welt, in der sich Rahmenbedingungen ständig ändern, braucht jede Führungskraft eine Fähigkeit, die lange unterschätzt wurde: Adaptivität. Nicht der lauteste, der perfekteste oder der dominanteste führt – sondern der, der sich am schnellsten orientiert, anpasst und trotzdem klar bleibt.
Was Adaptivität wirklich bedeutet
Adaptiv zu führen heißt nicht, Prinzipien aufzugeben oder beliebig zu werden. Es bedeutet:
situationsabhängig zu agieren,
Denk- und Handlungsmuster regelmäßig zu hinterfragen,
und neue Informationen nicht als Bedrohung, sondern als Ressource zu begreifen.
Gerade in Veränderungsphasen ist nicht das Fachwissen entscheidend – sondern die Fähigkeit, flexibel mit Komplexität umzugehen, ohne sich selbst zu verlieren.
Was wir aus dem KSK mitgenommen haben
Im Einsatz war keine Lage wie die andere. Wir wurden darauf gedrillt, schnell zu bewerten, umzuschalten, anzupassen – ohne lange zu zögern. Was dort zählte: Reaktionsgeschwindigkeit bei gleichzeitiger Klarheit.
Wir haben gelernt, mit der Realität zu arbeiten – nicht mit Wunschvorstellungen. Und: Wer zu lange an einem Plan festhielt, gefährdete die Mission. Heute übertragen wir dieses Prinzip auf Führung: Wer nicht adaptiv führt, läuft Gefahr, an der Dynamik der Märkte oder der Organisation zu scheitern.
Führung ist kein statisches Konzept
In unserer Arbeit sehen wir häufig: Führungskräfte versuchen, mit einem einzigen Führungsstil alle Situationen zu meistern – und stoßen dabei an Grenzen.
Dabei braucht es heute:
klare Führung in der Krise,
dialogorientierte Führung im Wandel,
operative Effizienz im Alltag,
strategische Weitsicht in der Entwicklung.
Der Wechsel der Stile ist kein Zeichen von Schwäche – sondern Ausdruck von Professionalität.
Mentale Anpassungsfähigkeit ist trainierbar
Adaptivität ist nicht einfach „Talent“. Es beginnt mit der Bereitschaft, eigene Muster zu hinterfragen. Und wird gestärkt durch:
regelmäßige Selbstreflexion,
kontrollierte Exposition gegenüber neuen Situationen,
gezielte Gespräche mit Menschen, die anders denken als man selbst.
Felix und ich legen in unserer Arbeit großen Wert darauf, genau hier anzusetzen – nicht mit starren Modellen, sondern mit einem klaren Rahmen, der Flexibilität ermöglicht. Denn: Führung braucht Struktur – aber keinen Tunnelblick.
Fragen zur Selbstreflexion
Wie gehst du mit unerwarteten Veränderungen um?
Wo hältst du zu lange an alten Mustern fest – aus Gewohnheit oder Sicherheit?
Wie oft überprüfst du deine eigenen Führungsroutinen auf Wirksamkeit?
💬 Was bedeutet für dich adaptive Führung? Und wie flexibel bist du im Denken, wenn die Situation es verlangt?
🔎 Nächste Woche: Verschiedene Situationen erfordern verschiedene Führungsstile. Wie du deinen Stil bewusst wählst – und nicht aus Gewohnheit handelst.